DV China

Dokumentarfilm 2002

Regie: Zheng Da Sheng
Regisseur Zheng Da Sheng wird bei der Vorfuehrung anwesend sein.

Spielzeit: 92'

Die Stadt Jingdezhen in Jiangxi Provinz ist bekannt als die Porzellan-Hauptstadt Chinas. Mittlerweile findet jedoch ein weiteres Produkt, das aus einem kleinen Kulturzentrum dieser Stadt stammt, zunehmend Beachtung: die Fernsehserien von Direktor Zhou Yuanqiang. Zhou produziert mit Hilfe der lokalen Bevölkerung Filme, er selbst organisiert alles, führt Regie, schneidet. Im Jahr 1984 lieh er sich das Geld, um eine kleine DV Kamera zu kaufen. In der Zwischenzeit hat er dem lokalen Fernsehsender über 18 Serien geliefert, meist Geschichten der Roten Armee und Volkskomödien. Das Budget ist gering, die Schauspieler sind ausschliesslich Amateure aus der Gegend, aber die Serien werden immer beliebter und selbst das nationale chinesische Fernsehen hat Interesse geäussert, Zhous Art zu Filmen als erfolgreiche Methode der Familienplanung zu unterstützen.

Spielerisch gelingt es Regisseur Zheng Dasheng durch Anekdoten und kleine Begebenheiten ein umfassendes Bild von Zhous täglichem Leben zu beschreiben – seine unermüdliches Bestreben nach neuem, immer Professionellerem, seine Mühen das nötige Geld aufzustellen und allerhand technische Probleme zu lösen. Zhou, der während der Kulturrevolution aufs Land geschickt wurde, um Erziehung und Kultur zu verbreiten, stellt seine Aufgabe nie in Frage. Ein Grossteil seiner Familie ist in diesem Kulturzentrum beschäftigt, die TV-Serien sind zum Inhalt seines Lebens geworden. DV China ist eine Ehrung dieses introvertierten, gradlinigen Mannes, dessen einzigartige Kreativität sich in seinen filmischen Werken wiederfindet.

Ein bemerkenswerter Film. DV China wurde als erster chinesischer Beitrag beim Festival of Nations, Ebensee 2004, aufgeführt, ebenso beim 9. Internationalen Dokumentar Filmfestival von Nyon, Schweiz (2003).